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O Heiland reiß die Himmel auf Choralmotette von Felicitas Kukuck (1914-2001) O Heiland reiß die Himmel auf, herab, herab, vom Himmel lauf; reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für! O Gott ein Tau vom Himmel gieß, im Tau herab, o Heiland fließ. Ihr Wolken brecht und regnet aus Den König über Jakobs Haus. Träufelt ihr Himmel von oben, und ihr Wolken regnet Gerechtigkeit. (Jesaia 45, 8a) Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen; auf ihm wird ruhen Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. (Jesaia 11, 1-2) O Erd’, schlag aus, schlag aus, o Erd’, dass Berg und Tal grün alles werd’. O Erd’, herfür dies Blümlein bring. O Heiland, aus der Erden spring. und bringe Heil und Gerechtigkeit wachse mit auf. (Jesaia 45,8) Wo bleibst du Trost der ganzen Welt, darauf sie all’ ihr’ Hoffnung stellt? O komm, ach komm vom höchsten Saal, komm tröst uns hier im Jammertal. O klare Sonn’, du schöner Stern, dich wollten wir anschauen gern. O Sonn’ geh auf, ohn’ deinen Schein in Finsternis wir alle sein. Hier leiden wir die größte Not, vor Augen steht der ewig’ Tod. Ach komm führ uns mit starker Hand vom Elend zu dem Vaterland. Ich will dem Durstigen geben Von dem Brunnen des lebendigen Wasser. Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der wird gerettet werden. (Offenbarung 21, 6b und Joel 3, 5a) Da wolln wir alle danken dir, unserm Erlöser für und für; da wolln wir alle loben dich zu aller Zeit und ewiglich. Halleluja, halleluja. Text und Melodie: Friedrich Spee (1591–1635) |
AKW-Blues AKW - Blues, AKW Blues was denkst du wie mir war als im Frühling kurz nach Tschernobyl im breiten Sonnenstrahl AKW - Blues, AKW Blues wild flirrend goldner Staub mein Puls flirrte mir rauf bis zum Hals noch strahlt die dunkle Spur Jahre kommen, Jahre gehen wo ist der goldne Staub Hört mich Leute, hört sie taten ihn in tausend Kinderschuh Kinderschuh - oh Du und ich, Kind wir zwei sitzen hier singen den bösen AKW - Blues (Elke Tashiro) |
Pripjat, mon amour Städte und Dörfer nicht zu entseuchen darunter auch Pripjat Pripjat, mon amour Allerweltshochhäuser Staub tickt im Herd reglos die Puppe Pripjat, mon amour Gleichgültig fremd wuchert ewiges Leben hoch über Pripjat Pripjat, mon amour (Elke Tashiro) |
Frühling 1986 Lass diese Wolke an uns vorübergehn Lass überall diese Wolke vorübergehn Kinder die Fenster zu Kinder die Türen zu meingottesregnet mein gott es regnet (Elke Tashiro) |
O der weinenden Kinder Nacht O, der weinenden Kinder Nacht! Der zum Tode gezeichneten Kinder Nacht! Der Schlaf hat keinen Eingang mehr. Schreckliche Wärterinnen sind an die Stelle der Mütter getreten, haben den falschen Tod in ihre Handmuskeln gespannt, säen ihn in die Wände und ins Gebälk - überall brütet es in den Nestern des Grauens. Angst säugt die Kleinen statt der Muttermilch. zog die Mutter noch gestern wie ein weißer Mond den Schlaf heran, Kam die Puppe mit dem fortgeküssten Wangenrot in den einen Arm, kam das ausgestopfte Tier, lebendig in der Liebe schon geworden, in den andern Arm. Weht nun der Wind des Sterbens, bläst die Hemden über die Haare fort, die niemand mehr kämmen wird. (Nelly Sachs) |
Hiroshima Mutsuo hat überlebt wie durch ein Wunder ist gekrochen aus den Trümmern hinaus ins Freie. Mutsuo hat überlebt nur ein paar Schrammen an den Armen und den Beinen kein Grund zu klagen. Mutsuo hat überlebt schüttelt den Staub ab ist gestiegen über Menschen mit leeren Augen. Mutsuo hat überlebt Regentropfen fing er auf in seinen Händen den Durst zu löschen. Mutsuo hat überlebt sterbensmüde hat sich abends zu den Toten gelegt zu schlafen. Mutsuo hat überlebt schließt seine Augen. Zwischen strahlenden Steinen beginnt sein langes Sterben. (Margret Johannsen) |
Die Seligpreisungen Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. (Matthäus 5, 3-10) |
Wünschelrute Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort. (Josef von Eichendorff) |
Abseits Es ist so still; die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle, ein rosenroter Schimmer fliegt um ihre alten Gräbermale; die Kräuter blühn; der Heideduft steigt in die blaue Sommerluft. Laufkäfer hasten durchs Gesträuch in ihren goldnen Panzerröckchen. die Bienen hängen Zweig um Zweig sich an der Edelheide Glöckchen, die Vögel schwirren aus dem Kraut - die Luft ist voller Lerchenlaut. Ein halbverfallen, niedrig Haus steht einsam hier und sonnbeschienen, der Kätner lehnt zur Tür hinaus, behaglich blinzelnd nach den Bienen; sein Junge auf dem Stein davor schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr. Kaum zittert durch die Mittagsruh ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten; dem Alten fällt die Wimper zu, er träumt von seinen Honigernten. - Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit. (Theodor Storm) |
Das zerbrochene Ringlein In einem kühlen Grunde da geht ein Mühlenrad, mein' Liebste ist verschwunden, die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu versprochen, gab mir ein'n Ring dabei, sie hat die Treu gebrochen, mein Ringlein sprang entzwei. Ich möcht als Spielmann reisen weit in die Welt hinaus und singen meine Weisen und gehn von Haus zu Haus. [...] Hör ich das Mühlrad gehen: Ich weiß nicht, was ich will - Ich möchte' am liebsten sterben, Da wär's auf einmal still! (Joseph von Eichendorff) |
An die Waldvögel Konnt mich auch sonst mit schwingen Übers grüne Revier, Hatt ein Herze zum Singen Und Flügel wie ihr. Flog über die Felder, Da blüht' es wie Schnee, Und herauf durch die Wälder Spiegelt' die See. Ein Schiff sah ich gehen Fort über das Meer, Meinen Liebsten drin stehen - Dacht meiner nicht mehr. Und die Segel verzogen, Und es dämmert' das Feld, Und ich hab mich verflogen In der weiten, weiten Welt. (Joseph von Eichendorff) |
Das Märchen vom dicken fetten Pfannekuchen Es waren einmal drei alte Weiber, drei alte prächtige, fleißige, stets lustige Weiber. Die wollten sich einen Pfannekuchen backen, einen knusprigen leckeren Pfannekuchen backen. Da kickte die erste das Ei in die Schüssel und schlug das Ei mit dem Schneeschläger, bis dass es schäumte. Da goss die zweite die Milch dazu, eine Tasse süße sahnige Milch dazu. Die dritte schüttete über dem Sieb nun das Mehl in die Schüssel, und immer weiter schlug die erste den Teig mit dem Besen im Takt. Da tat die zweite das Fett in die Pfanne, hinein in die heiße Pfanne auf dem glühenden Herd. Hei, wie das zischt, wie es prasselt und brutzelt, und schon wird's allerhöchste Zeit, den Pfannekuchen umzuwenden (...) Und der dicke fette Pfannekuchen lief immer tiefer in den Wald hinein, in den hellen Sonnenschein, in den grünen Wald hinein, und lief und lief und lief und lief kantapper, kantapper, kantapper, kantapper immer tiefer in den grünen Wald hinein, in den hellen Sonnenschein, in den grünen Wald hinein. Da kam ein Häschen angehüpft, Häschen Wippschwanz und rief: "Dicker fetter Pfannekuchen bleibt doch stehn! Ich will dich fressen!" Da antwortete der dicke fette Pfannekuchen: "Ich bin drei alten Weibern entlaufen und soll dir Häschen Wippschwanz nicht entlaufen?" Und lief und lief und lief und lief kantapper, kantapper, kantapper, kantapper immer tiefer in den grünen Wald hinein, in den hellen Sonnenschein, in den grünen Wald hinein. |
Es war ein Jungfrau auserkoren Es war ein Jungfrau auserkoren, Des bin ich froh, von ihr wollt Jesus sein geboren, des bin ich froh, Meine Seele erhebt den Herrn, des bin ich froh, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes. Benedicamus domino. (Volkslied) |
Es führt über den Main Es führt über den Main eine Brücke von Stein, wer darüber will geh'n muss im Tanze sich dreh'n falalalala falalala. Kommt ein Fuhrmann daher, hat geladen gar schwer, seiner Rösser sind drei, und sie tanzen vorbei falalalala falalala. Und ein Bursch ohne Schuh und in Lumpen dazu, als die Brücke er sah, ei wie tanzte er da falalalala falalala. Kommt ein Mädchen allein auf die Brücke von Stein, fasst ihr Röckchen geschwind, und sie tanzt wie der Wind falalalala falalala. Und der König in Person steigt herab von seinem Thron, kaum betritt er das Brett, tanzt er gleich Menuett falalalala falalala. Liebe Leute, herbei, schlagt die Brücke entzwei! Und sie schwangen das Beil, und sie tanzten derweil falalalala falalala. Alle Leute im Land kommen eilig gerannt. Bleibt der Brücke doch fern, denn wir tanzen so gern falalalala falalala. Es führt über den Main Eine Brücke von Stein. Wir fassen die Händ' und wir tanzen ohn' End falalalala falalala. (Volksliedtext, ergänzt) |
Gottesknecht: Palmarum Da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eignen Kleider an Und führten ihn hin, dass sie ihn kreuzigten. Und sie zwangen einen, der vorüberging, mit Namen Simon von Kyrene, dass er das Kreuz trüge. Und sie brachten ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht "Schädelstätte". Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken. Und er nahm's nicht zu sich. Da sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider aus und warfen das Los um sie, wer etwas bekäme. Jetzt aber lachen sie und spotten meiner, es höhnen mich, die jünger sind an Jahren, ja, deren Väter ich nicht wert erachtet, dass sie zu meinen Hunden sich gesellten. Gemeines Volk, ein namenlos Gesindel, die aus dem Lande man hinausgepeitscht. Ja denen bin ich jetzt ihr Spottlied worden, muss ihr Geschwätz und ihre Kurzweil sein. (Bibel: Neues Testament, Markus-Evangelium und Altes Testament, Das Buch Hiob) |
In deinem Lächeln In deinem Lächeln blau vergraben War es so süß zu baden. Und ich bin immer noch von Kopf bis Fuß mit Haut und Haar und über beide Ohren höre ich immer immer noch die Glocken läuten im Heidekraut. (Margret Johannsen) |
Lasst uns nun gehen gen Bethlehem Lasst uns nun gehen gen Bethlehem Und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegend. Kindelein im Stall, mach uns selig all, Kindelein im Stroh, mach uns froh! (Neues Testament, Lukas-Evangelium) |
Schnitterlied Es ist ein Schnitter, heißt der Tod, hat G'walt vom großen Gott. Heut wetzt er das Messer, es schneidt schon viel besser, bald wird er dreinschneiden, wir müssens nur leiden. Hüt dich, schöns Blümelein! Was heut noch grün und frisch da steht, wird morgen weggemäht. Die edel Narzissen, die englischen Schlüssel, die schön Hyazinthen, die türkischen Winden: Hüt dich, schöns Blümelein! Viel hunderttausend ungezählt, was unter die Sichel fällt: Rot Rosen, weiß Liljen, beid wird er austilgen, ihr Kaiserkronen, man wird euch nicht schonen: Hüt dich, schöns Blümelein! Das himmelfarbne Ehrenpreis, die Tulipan gelb und weiß, die silbernen Glöckchen, die goldenen Flöckchen, senkt alles zur Erden, was wird nur draus werden. Hüt dich, schöns Blümelein! Ihr hübsch Lavendel Rosmarein, vielfarbig Röselein, ihr stolzen Schwertlilien, ihr krause Basilien, ihr zartenViolen, man wird euch bald holen; Hüt dich, schöns Blümelein! Er macht so gar kein Unterschied, geht alles in einem Schritt; stolz Rittersporn und Blumen im Korn; da liegens beisammen, man weiß kaum den Namen: Hüt dich schöns Blümelein. Trutz, Tod, komm her, ich fürcht dich nit! Trutz, komm und tu ein Schnitt. Wenn Sichel mich letzet, so werd ich versetzet in himmlischen Garten: darauf will ich warten. Freu dich, schöns Blümelein! (Verfasser unbekannt, 17. Jahrhundert) |