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Wo bleibst du Trost Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, Und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis Und die Finsternis hat's nicht ergriffen. Und das Wort ward Fleisch unter uns, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. O Heiland reiß die Himmel auf, Ach, dass du die Himmel zerrissest und führest herab! herab herab vom Himmel lauf, reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für! Ach, dass du die Himmel zerrissest und führest herab! ... O klare Sonn, du schöner Stern, dich wollten wir anschauen gern, wenn wir im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, O Sonn geh auf, und wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, ohn deinen Schein in Finsternis wer aber seinen Bruder hasset, der wandelt in der Finsternis. wir alle sein. Ich will dem Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers. Wer den Namen des Herrn anrufen wird, und soll geschehen: der wird gerettet werden. Wo bleibst du Trost der ganzen Welt, Das sei unser Trost: darauf sie all ihr Hoffnung stellt? An der angebotenen Hoffnung haben wir einen sichern und festen Anker unserer Seele, der hineinreicht bis in das Innere hinter dem Vorhang. O komm, ach komm vom höchsten Saal, komm tröst uns hier im Jammertal. Du bist ja doch unter uns, Herr. Verlass uns nicht. (Bibel: Aus dem Alten und Neuen Testament) |
Oktoberlied aus: 10 Liebeslieder für Sopran und Gitarre Ich würd' dich gern mal in den Pilzen treffen. Im Buchenwald bietet der Halimasch sich jetzt oktoberwürzig an. Ob wir stattdessen nach Korea reisen sollten? Vom Fenster weht fünf oder siebenfingerig der Kerbel leis herein. Jedich wir brauchen nicht so weit zu gehen. Bei aller Lust bin ich nicht festgelegt. Wie wär's gleich hier, gleich nebenan? Wir könnten dort zusammen Nüsse knacken. Gemeinsam sind wir zwei, ja aber schwach, ja schwach, ja schwach genug, um eins zu sein. (Margret Johannsen) |
Mariä Verkündigung Der Herr hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig. Es ward der Engel Gabriel gesandt von Gott in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertrauet war einem Manne mit Namen Josef vom Hause Davids. Und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr und sprach: Gegrüßet seist du Holdselige. Der Herr ist mir dir, du Gebenedeiete unter den Weibern! Da sie ihn aber sahe, erschrak sie über seine Rede und gedachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Fürchte dich nicht Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden im Leibe, du wirst einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen. Der wird groß sein, der wird ein Sohn des Höchsten genannt werden, und Gott der Herr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben. Und er wird ein König sein, ein König über das Haus Jacobs ewiglich, und seines Königreichs wird kein Ende sein. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, sintemal ich von keinem Manne weiß? Und der Engel antwortete und sprach: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten, darum auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herren Magd; mir geschehe, wie du gesaget hast. O selig bist du, die du geglaubet hast, denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn. Meine Seele erhebt den Herren, Der Herr hat große Dinge an mir getan, und mein Geist freuet sich Gottes meines Heilandes, denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen, Siehe von nun an werden mich preisen alle Kinderkinder, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Amen. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geiste, wie es war am Anfang, nun und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit: Amen. (Bibel, Neues Testament, Lukas 1, 26-38, 46-49) |
Ich wollte dir den Kopf verdrehn Ich wollte dir den Kopf verdrehn, ein Einfall von so vielen, dass ich daran Gefallen fand, das ließ ich gern geschehn. Auch dass ich dir zu Füßen lag, geschah aus freien Stücken, doch dass ich jetzt ein Stück von dir, ob ich das wohl vertrag? In deinen Armen such ich mich, dort will ich mich verlieren, und wenn ich ganz verloren bin, find ich vielleicht auch dich. (Margret Johannsen) |
Die heiligen drei Könige (Legende) Einst als am Saum der Wüsten sich auftat die Hand des Herrn wie eine Frucht, die sommerlich verkündet ihren Kern, da war ein Wunder: Fern erkannten und begrüßten sich drei Könige und ein Stern. Drei Könige von Unterwegs und der Stern Überall, die zogen alle (überlegs!) so rechts ein Rex und links ein Rex zu einem stillen Stall. Was brachten die nicht alles mit zum Stall von Bethlehem! Weithin erklirrte jeder Schritt, und der auf einem Rappen ritt, saß samten und bequem. Und der zu seiner Rechten ging, der war ein goldner Mann, und der zu seiner Linken fing mit Schwung und Schwing und Klang und Kling aus einem runden Silberding, das wiegend und in Ringen hing, ganz blau zu rauchen an. Da lachte der Stern Überall so seltsam über sie, und lief voraus und stand am Stall und sagte zu Marie: Da bring ich eine Wanderschaft aus vieler Fremde her. Drei Könige mit Magenkraft, von Gold und Topas schwer und dunkel, tumb und heidenhaft, - erschrick mir nicht zu sehr. Sie haben alle drei zuhaus zwölf Töchter, keinen Sohn, so bitten sie sich deinen aus als Sonne ihres Himmelblaus und Trost für ihren Thron. Doch mußt du nicht gleich glauben: bloß ein Funkelfürst und Heidenscheich sei deines Sohnes Los. Bedenk, der Weg ist groß. Sie wandern lange, Hirten gleich, inzwischen fällt ihr reifes Reich weiß Gott wem in den Schoß. Und während hier, wie Westwind warm, der Ochs ihr Ohr umschnaubt, sind sie vielleicht schon alle arm und so wie ohne Haupt. Drum mach mit deinem Lächeln licht die Wirrnis, die sie sind, und wende du dein Angesicht nach Aufgang und dein Kind; dort liegt in blauen Linien, was jeder dir verließ: Smaragda und Rubinien und die Tale von Türkis. (Rainer Maria Rilke) |
Abseits Es ist so still; die Heide liegt im warmen Mittagssonnenstrahle, ein rosenroter Schimmer fliegt um ihre alten Gräbermale; die Kräuter blühn; der Heideduft steigt in die blaue Sommerluft. Laufkäfer hasten durchs Gesträuch in ihren goldnen Panzerröckchen. die Bienen hängen Zweig um Zweig sich an der Edelheide Glöckchen, die Vögel schwirren aus dem Kraut - die Luft ist voller Lerchenlaut. Ein halbverfallen, niedrig Haus steht einsam hier und sonnbeschienen, der Kätner lehnt zur Tür hinaus, behaglich blinzelnd nach den Bienen; sein Junge auf dem Stein davor schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr. Kaum zittert durch die Mittagsruh ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten; dem Alten fällt die Wimper zu, er träumt von seinen Honigernten. - Kein Klang der aufgeregten Zeit drang noch in diese Einsamkeit. (Theodor Storm) |
Der Mann Mose Hört ihr Leut und lasst euch sagen, was sich einst hat zugetragen als der Herr zu Mose sprach und ihm zehn Gebote gab. Mose fiel auf seine Knie Auf dem Berge Sinai, um in Stein sie aufzuschreiben, dass sie ewig unser bleiben. ... Herr, warum tust du so übel an unserm Volk? Er ist der Herr, und er will uns wegführen von den Lasten, die uns die Ägypter auferlegen, sagt Mose. Ach Herr, Und will uns führen in das Land, um dessentwillen er seine Hand zum Schwur erhoben, sagt Mose, Ach Herr! dass er es geben will Abraham, Isaak und Jakob. Das will er uns zu eigen geben, er, der Herr, sagt Mose. Mann Mose, waren nicht Gräber in Ägypten , dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? Fürchtet euch nicht! Mann Mose, haben wir dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen den Ägyptern dienen. Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? Stehet fest und siehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Mann Mose, es wäre besser für uns den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein. ... Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat große Dinge an mir getan! Der Herr Großes an uns getan! Des sind wir fröhlich. Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. (126. Psalm) (Margret Johannsen) |
Blankenese im Fahrtwind Man macht sich auf dich so leicht keinen Reim, man tanzt an der Elbe auch nicht in den Himmel hinein. Du hältst dich bedeckt und bist doch so frei: Was kostet die Welt? Mit 'nem Scheck bist du immer dabei. Blankenese im Fahrtwind geht die Puste nie aus. Blankenese im Fahrtwind, hier bin ich zu Haus. Blankenese im Fahrtwind, Blankenese im Fahrtwind, sturmerprobt und wetterfest, Start und Ziel für Ost und West. Du hältst deinen Kurs bei Ebbe und Flut. Egal ob 'ne Baisse oder Hausse Blankenese, mach' s gut. Blankenese im Fahrtwind geht die Puste nie aus. Blankenese im Fahrtwind, hier bin ich zu Haus. Blankenese im Fahrtwind, Blankenese im Fahrtwind, Kaufmannsvolk und Schipperslüd, Start und Ziel für Nord und Süd. Blankenese im Fahrtwind geht die Puste nie aus. Blankenese im Fahrtwind, hier bin ich zu Haus. (Margret Johannsen) |
Die Erde kreist in alle Ewigkeit Die Erde kreist in alle Ewigkeit und mit ihr kreist der Mensch durch Raum und Zeit. Jedoch was hat er mit der Zeit wohl nur gemacht bei Tag und Nacht, bei Nacht und Tag und Nacht wohl nur gemacht Tag und Nacht nur gemacht! Der Frühling zieht, der Sommer zieht dahin, dahin sind Herbst und Winter hin dahin. Es dreht der Mensch rundum und durch durch bunte Flur, er dreht und dreht sich um in der Natur, was dreht er nur dreht er nur der Natur! Drum singe ich und lass nicht halten mich aus vollem Hals: Der Mensch muss wenden sich! Oh Mensch, kehr um und wende dein Geschick und blick in Ewigkeit zurück durch Raum und Zeit zurück zurück Raum und Zeit, Zeit zurück! (Felicitas Kukuck) |
Es begab sich aber O Heiland, reiß die Himmel auf, Herab, herab, vom Himmel lauf ! Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, Reiß ab, wo Schloß und Riegel für! O Gott, ein' Tau vom Himmel gieß; Im Tau herab, o Heiland, fließ. Ihr Wolken, brecht und regnet aus Den König über Jakobs Haus. Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt, Darauf sie all' ihr' Hoffnung stellt? O komm, ach komm vom höchsten Saal, Komm tröst uns hier im Jammertal. O Erd', schlag aus, schlag aus, o Erd', Daß Berg und Tal grün alles werd' O Erd', herfür dies Blümlein bring, O Heiland, aus der Erden spring. O klare Sonn', du schöner Stern, Dich wollten wir anschauen gern. O Sonn', geh auf, ohn' deinen Schein In Finsternis wir alle sein. Hier leiden wir die größte Not! Vor Augen steht der ewig' Tod; Ach komm, führ uns mit starker Hand Vom Elend zu dem Vaterland. Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde, und jederman ging, dass er sich schätzen ließe ein jeglicher in seine Stadt. Maria durch ein Dornwald ging, Kyrie eleison, Maria durch ein Dornwald ging, der hat in sieben Jahr'n kein Laub getragen, Jesus und Maria. Meine Seele ergebt den Herren, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes. Jesus und Maria. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen, siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Was trug Maria unter ihrem Herzen, Kyrie eleison. Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen, das trug Maria unter ihrem Herzen, Jesus und Maria. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig. Da haben die Dornen Rosen getragen Kyrie eleison, als das Kindlein durch den Wald getragen, da haben die Dornen Rosen getragen Jesus und Maria. Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegend. Kindelein im Stall, mach uns selig all, Kindelein im Stroh mach uns froh. ... In dulci jubilo, nun singet und seid froh! Unsres Herzens Wonne leit in praesepio Und leuchtet als die Sonne matris in gremio. Alpha es et O, Alpha es et O. O Jesu parvule, nach dir ist mir so weh, Tröst mir mein Gemüte, o puer optime, Durch alle deine Güte, o princeps gloriae. Trahe me post te! Trahe me post te! Ubi sunt gaudia! Nirgend mehr denn da, wo die Engel singen nova cantica und die Schellen klingen in regis curia. Eia, wär'n wir da, eia, wär'n wir da! (Friedrich Spee von Langenfeld, Bibel, Neues Testament, Lukas 1 und 2, Volkslied, Peter von Dresden ) |
Der müde Soldat Nach dem Chinesischen Ein kahles Mädchen. Heckenblaßentlaubt. Sie steht am Weg. Ich gehe weit vorbei. So stehen alle: Reih in Reih. Und Haupt an Haupt. Was weiß ich noch von heiligen Gewässern Und von des Dorfes Abendrot? Ich bin gespickt mit tausend Messern Und müde von dem vielen Tod. Die Kinder Augen sind wie goldner Regen, In ihren Händen glüht die Schale Wein. Ich will mich unter Bäumen schlafen legen Und kein Soldat mehr sein. (Klabund) |
Die Nachtigall Das macht, es hat die Nachtigall die ganze Nacht gesungen; da sind von ihrem süßen Schall, da sind in Hall und Widerhall die Rosen aufgesprungen. Sie war doch sonst ein wildes Kind; nun geht sie tief in Sinnen, trägt in der Hand den Sommerhut und duldet still der sonne Glut und weiß nicht, was beginnen. Das macht, es hat die Nachtigall die ganze Nacht gesungen; da sind von ihrem süßen Schall, da sind in Hall und Widerhall die Rosen aufgesprungen. (Theodor Storm) |
Es führt über den Main Es führt über den Main eine Brücke von Stein, wer darüber will geh'n muss im Tanze sich dreh'n falalalala falalala. Kommt ein Fuhrmann daher, hat geladen gar schwer, seiner Rösser sind drei, und sie tanzen vorbei falalalala falalala. Und ein Bursch ohne Schuh und in Lumpen dazu, als die Brücke er sah, ei wie tanzte er da falalalala falalala. Kommt ein Mädchen allein auf die Brücke von Stein, fasst ihr Röckchen geschwind, und sie tanzt wie der Wind falalalala falalala. Und der König in Person steigt herab von seinem Thron, kaum betritt er das Brett, tanzt er gleich Menuett falalalala falalala. Liebe Leute, herbei, schlagt die Brücke entzwei! Und sie schwangen das Beil, und sie tanzten derweil falalalala falalala. Alle Leute im Land kommen eilig gerannt. Bleibt der Brücke doch fern, denn wir tanzen so gern falalalala falalala. Es führt über den Main Eine Brücke von Stein. Wir fassen die Händ' und wir tanzen ohn' End falalalala falalala. (Volksliedtext, ergänzt) |
Gottesknecht: Palmarum Da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpur aus und zogen ihm seine eignen Kleider an Und führten ihn hin, dass sie ihn kreuzigten. Und sie zwangen einen, der vorüberging, mit Namen Simon von Kyrene, dass er das Kreuz trüge. Und sie brachten ihn an die Stätte Golgatha, das ist verdolmetscht "Schädelstätte". Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken. Und er nahm's nicht zu sich. Da sie ihn gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider aus und warfen das Los um sie, wer etwas bekäme. Jetzt aber lachen sie und spotten meiner, es höhnen mich, die jünger sind an Jahren, ja, deren Väter ich nicht wert erachtet, dass sie zu meinen Hunden sich gesellten. Gemeines Volk, ein namenlos Gesindel, die aus dem Lande man hinausgepeitscht. Ja denen bin ich jetzt ihr Spottlied worden, muss ihr Geschwätz und ihre Kurzweil sein. (Bibel: Neues Testament, Markus-Evangelium und Altes Testament, Das Buch Hiob) |
Kriegslied 's ist Krieg! 's ist Krieg! O Gottes Engel wehre, und rede du darein! 's ist leider Krieg - und ich begehre nicht schuld daran zu sein! Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen und blutig, bleich und blaß, die Geister der Erschlagnen zu mir kämen, und vor mir weinten, was? Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten, verstümmelt und halb tot im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten in ihrer Todesnot? Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute, so glücklich vor dem Krieg, nun alle elend, alle arme Leute, wehklagten über mich? Wenn Hunger, böse Seuch' und ihre Nöten freund, Freund und Feind ins Grab versammelten, und mir zu Ehren krähten von einer Leich herab? Was hülf mir Kron' und Land und Gold und Ehre? die könnten mich nicht freun! 's ist leider Krieg - und ich begehre nicht schuld daran zu sein! (Matthias Claudius) |
Meeresstrand Ans Haff nun fliegt die Möwe, und Dämm'rung bricht herein; über die feuchten Watten spiegelt der Abendschein. Graues Geflügel huschet neben dem Wasser her; wie Träume liegen die Inseln im Nebel auf dem Meer. Ich höre des gärenden Schlammes geheimnisvollen Ton, einsames Vogelrufen- so war es immer schon. Noch einmal schauert leise und schweiget dann der Wind; vernehmlich werden die Stimmen, die über der Tiefe sind. (Theodor Storm) |
Oktoberlied Der Nebel steigt, es fällt das Laub; Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden! Und ist die Welt auch noch so toll, Unchristlich oder christlich, Ist doch die Welt, die schöne Welt, So gänzlich unverwüstlich! Und wimmert auch einmal das Herz - Stoß an und laß es klingen! Wir wissen's doch, ein rechtes Herz Ist gar nicht umzubringen. Der Nebel steigt, es fällt das Laub; Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden! Wohl ist es Herbst; doch warte nur, Doch warte nur ein Weilchen! Der Frühling kommt, der Himmel lacht, Es steht die Welt in Veilchen. Die blauen Tage brechen an, Und ehe sie verfließen, Wir wollen sie, mein wackrer Freund, Genießen, ja genießen! (Theodor Storm) |
Und es ward: Hiroshima Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. Im Anfang war das Ende war am Himmel war die Hölle war am Ende eines sechseinhalbstündigen Fluges von der Pazifikinsel Tinian Kurs Nordnordwest lag im Fadenkreuz des Bombenzielgeräts der B 29 die Aijoi-Brücke im Zentrum der Stadt Hiroshima. Aus dem Bauch der Enola Gay gleitet am 6. August '45 um 8 Uhr 15 Minuten und 17 Sekunden Ortszeit aus einer Höhe von 30.000 Fuß Länge: 3 Meter Durchmesser: 70 Zentimeter Gewicht: 4 Tonnen Sprengmaterial: 10 Kilogramm spaltbares Uran 235. Name: Little Boy Little Boy Little Boy Little Boy der Tod der Tod der alles raubt Erschütterer der Welten Little Boy Little Boy Little Boy Die Zündung erfolgt nach 43 Sekunden und in einer Höhe von 580 Metern explodiert über dem Zentrum der Stadt die Bombe. Und Gott sprach: Es werden Lichter am Himmel, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre; die Sonne für den Tag und den Mond für die Nacht, und dazu auch die Sterne. Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag. Mutsuo hat überlebt wie durch ein Wunder ist gekrochen aus den Trümmern hinaus, hinaus ins Freie. ... Mutsuo hat überlebt sterbensmüde hat sich abends zu den Toten gelegt, gelegt zu schlafen. ... Mutsuo hat überlebt schließt seine Augen. Zwischen strahlenden Steinen beginnt sein langes Sterben. Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen unter dem Himmel, und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch. Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag. Was ist mit den Händchen? Und hast du zwei Augen? Die Ohren? Das Näschen? Na, wenn du das hörst da lachst du vielleicht! Aber ich sorge mich sorge mich doch Sieh mal, Mama ist jetzt zwar gesund Aber an dem Tag glühte der Blitz auf dann dieser Regen Spuren des Regens - wenn nun bei dir ...? Wenn nun bei dir ...? (Margret Johannsen und 1. Mose 1 sowie Mitsue Furuta in der Übertragung von Elke Tashiro) |
Und pfeift auf die Welt Sie hat entdeckt, dass ihre Seele aus Holz ist. Eine Flöte Hat sie sich draus geschnitzt, ihren Daumen gespitzt und pfeift auf die Welt. (Margret Johannsen) |
Wünschelrute Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort. (Josef von Eichendorff) |
In deinem Lächeln In deinem Lächeln blau vergraben War es so süß zu baden. Und ich bin immer noch von Kopf bis Fuß mit Haut und Haar und über beide Ohren höre ich immer immer noch die Glocken läuten im Heidekraut. (Margret Johannsen) |
Kommet ihr Hirten Kommet ihr Hirten, ihr Männer und Fraun. Kommet, das liebliche Kindlein zu schaun, Kommet zu Hauf! Christus der Herr ist heute geboren, den Gott zum Heiland euch hat erkoren. Wahrlich, die Engel verkündigen heut' Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud' Nun soll es werden Friede auf Erden, den Menschen allen ein Wohlgefallen: Ehre sei Gott! (Carl Riedel) |